Kapelle Heiligkreuz

Die etwas oberhalb von Bitzighofen stehende Heiligkreuz-Kapelle stammt aus dem Jahr 1863 und wurde am 14. September 1864 eingeweiht.

Wie kam es zur Heiligkreuz-Kapelle? Durch das Heimwesen, das heute mit Heiligkreuz bezeichnet wird und das früher Hafnermattli hiess, zog sich ein Reistweg, um das Holz aus den Ramersberger Wäldern durch das Zimmertal hinunter nach Bitzighofen zu bringen. Es waren Gassen, die kaum mit Wagen benutzbar waren, und so war es eine gefährliche Arbeit, bei der immer wieder – trotz aller Vorsicht – Menschen schwer verletzt oder gar getötet wurden. Im Hafnermattli, stand ein Helgen­stöckli, das an einen tödlich verunglückten Arbeiter erinnerte. Ein heruntergereisteter, aus der Fahrrin­ne ausgebrochener Baumstamm hatte wahrscheinlich dieses Helgenstöckli aber dann zer­stört. Die Bitzighofer und Zimmertaler baten, es möge wieder ein neues Helgenstöckli errichtet werden, da sie seit der Zerstö­rung des alten beim Reis­ten kein Glück mehr hatten.

Im Jahre 1850 kaufte Franz Josef Spichtig-Kneubühler, ein junger Metzger, das Hafnermattli. Er stand auch vor der Frage, wie es mit den Helgenstöckli weitergehen soll. Zum Glück hatte er den Onkel Remigius Spichtig, der in neapolitanischen Diensten am Königshof war. In seiner Zeit in Italien hat Remigius Spichtig sehr viel erlebt, dass ihn auch menschlich und religiös sehr tief berührte, so etwa ein schwerer Sturm auf dem Meer, wo das Schiff beinahe unterging. Wahrscheinlich aufgrund eines Gelübdes liess Remigius Spichtig eine Kapelle errichten. Er kam 1852 in den Besitz der Heiligkreuz-Reliquie und es war ihm ein Anlie­gen, dass die drei Bilder vom Grablinnen von Turin und auch Kreuzwegbil­der in die Kapelle kamen.

Die feierliche Einweihung der Kapelle wurde am 14. September 1864 durch Pater Guardian Didacus vorgenommen. So heisst es im Weihedokument: „Ich bezeuge hiermit, das ich auf Wunsch des Herrn Remigius Spichtig in der Kapelle, die auf seinem Hof in der Pfarrei Sarnen, Diözese Chur, zu Ehren des HI. Kreuzes errichtet ist, den Kreuzweg eingesegnet habe, damit alle den Ablass gewinnen können, die die Bedingungen des Heiligen Stuhles erfüllt haben.“ (Quelle: B. von Atzigen, 150 Jahre Heiligkreuz-Kapelle, Bitzighofen, Sarnen 1863-2013, Sarnen 2013)

1950 erfolgte eine erste Renovation mit Türmchen-Sanierung und Wiedereinweihung eines Kreuzweges. 1975 wurde unter Anleitung des Denkmalpflegers eine weitere Renovation vorgenommen. Am 1. Januar 1978 übergibt die Bürgergemeinde Sarnen als Folge der neuen Kantonsverfassung die Oberaufsicht über die Kapelle der katholischen Kirchgemeinde Sarnen.

Für das 150-Jahr-Jubiläum im Jahr 2013 wurde die Kapelle sanft renoviert: Maler- und Dachdeckerarbeiten sowie die Glocke wurde neu gerichtet. Weiter wurde von Bruno von Atzigen, Alpnach eine sehr schön gestaltete und ausführliche Festschrift zur Heiligkreuz-Kapelle verfasst.

Elektrifizierung des Geläuts im Sommer 2021

Auf Initiative von Hans Kiser hat die Kirchgemeinde Sarnen die Elektrifizierung der Heiligkreuz-Kapelle in Auftrag gegeben. Die neue Elektronik mit dem Magnetschalter wurde im Glockenturm neben der Glocke von der Firma muribaer AG Kirchentechnik eingebaut.

Nun läutet die Glocke jeweils von Montag bis Sonntag um 07.00, 12.00 und 18.00 Uhr automatisch je 3 Min. Zudem wird jeweils am 1. August um 20.00 Uhr für 10 Minuten geläutet. Bei besonderen Gelegenheiten kann die Sakristanin Andrea Odermatt-Kiser aber immer noch umschalten und manuell läuten.

Für die zum Teil ehrenamtliche Arbeit von Paul, Patrick und Toni Kiser (Elektro Kiser), Franz und Hans Kiser (Gerüstbau und Leitungen) und Andrea Odermatt-Kiser gebührt ein grosses Dankeschön!

2021 Brattig Bericht zur Elektrifizierung des Geläuts

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Jährliche Andacht

Jeweils am 14. September (ausser es falle auf einen Sonntag) findet um 15.30 Uhr eine Andacht bei der Kapelle Heiligkreuz ob Bitzighofen statt.