Kirchenchor-Reise in Lavaux
Samstag, 10. September 2022
Nach zwei Jahren des Verzichts freuten sich die Mitglieder des Kirchenchors Sarnen wieder auf Reise zu gehen. Präsident Bruno Dillier verstand es bei der Begrüssung den wohlgelaunten Chor mit französischem Charme auf die Welschschweiz einzustimmen. Eloquent stellte er das Weinbaugebiet des, seit 2007 Weltkulturerbe, vor ohne schon alle bevorstehenden Höhepunkte zu verraten.
Die Sprachgrenze war noch nicht erreicht, hellte der Himmel auf und sandte als gutes Omen einen wunderbaren Regenbogen. Beim Zwischenhalt in Murten fielen die letzten Regentropfen. Kaffee und Gipfeli sorgten für eine aufgeräumte Stimmung.
Bald tat sich vor uns ein grandioser landschaftlicher Weitblick über den Genfersee auf. In Chexbres nahm uns das «Rebenzügli» mit auf eine eindrückliche Rundreise durch die berühmten Rebhänge, die ab dem 12. Jahrhundert hier durch Mönche verschiedener Orden und Klöster angelegt worden waren. Weinselige Orts- und Flurnamen, die uns bekannt vorkamen, zeigten sich als wirkliche romantische Dörfer, wie St. Saphorin, Dézaley und Epesses.
An mit weissen und blauen Trauben voll behangenen Reben konnten wir den Anfang der Weinlese der hier bevorzugten Rebsorten Chasselas, Pinot Noir und Gamay beobachten. Mitten in den Terassen erlebten wir zum Apero eine feine Weindegustation, welche nun endgültig die Zunge zum Gespräch, mitunter auf Französisch, lockerte. Nun verstehen wir auch, warum hier dank der Wärme tagsüber von der Sonne, der Rückstrahlung des Sees und nachts der Abstrahlung der Steinmauern die Gabe des Bacchus besonders gut gedeiht.
Das «Rebenzügli» führte uns auf der Extrafahrt weiter zum Hotel Prealpina an bester Aussichtslage mit Rundblick auf das französische Ufer des Genfersees und in die französischen Alpen gegenüber.
Nach dem feinen Mittagessen brachte uns der Bus nach Vevey, Im Museum Charly Chaplin, tauchten wir in die frühe Filmwelt ein. Flimmernde Filmausschnitte und Figuren und Einblicke in die Räume des beeindruckenden Herrenhauses, wo Charly Chaplin die letzten 25 Jahre seines aussergewöhnlichen Lebens verbrachte, erweckten lebendige Jugend-Erinnerungen an die urtümliche Zeit des schwarz-weissen Stummfilms.
Auf der Rückfahrt genossen wir bei einem Zwischenhalt in der «Chemihütte» in Äschiried noch ein währschaftes Zabigplättli und die Abendstimmung über dem Thunersee. Voll lebhafter, nachhallender Erinnerungen gelangten wir sicher über den Brünig zurück nach Sarnen. Das Organisationsteam unter der Leitung von Präsident Bruno Dillier mit Vizepräsidentin Rita Kaufmann und Marie-Theres Abächerli sowie der Busfahrer durften zum Abschluss den herzlichen Dank der Chormitglieder für diese eindrückliche Reise mit grossem Applaus entgegennehmen.
Urs Wallimann